Der Munga – ein Gefährt(e) aus Ingolstadt

Dieser Name. Munga. Das klingt nach einem Raubtier aus der sibirischen Taiga. Dabei ist der DKW Munga doch ein Ingolstädter Gewächs. Oder besser: Gefährt. Und dementsprechend „unexotisch“ war auch die Namensgebung für das Fahrzeug: Munga ist schlichtweg die Abkürzung für Mehrzweck Universal Geländewagen mit Allradantrieb.

Der Munga ist ein echter Schanzer, denn er hat dabei gleich doppelten Ingolstadt Bezug. „Er wurde in Ingolstadt produziert und war in Ingolstadt im Einsatz,“ erklärt Stefan Felber, Kurator und Mitarbeiter der ersten Stunde am Audi museum mobile. Ab 1956 wurde er im Auftrag des Verteidigungsministeriums für die noch junge Bundeswehr von der Auto Union GmbH produziert und trug so auch zum Überleben der Firma und der späteren AUDI AG bei. Die Serienfertigung endete im Dezember 1968. Im Museum auf dem Audi Forum in Ingolstadt ist nun ein solcher Geländewagen zu sehen, der für den Einsatz des ersten Pionierbatallions 10 in Ingolstadt bestimmt war. Deshalb gehört er auch für diejenigen, die in Ingolstadt ihren Grundwehrdienst bei den Pionieren abgeleistet haben, zur eigenen Biografie dazu: „Das erste Auto war dann eben nicht der VW Käfer, sondern der Munga, weil man bei der Bundeswehr den Führerschein gemacht hat,“ so Felber.

 

Heute ist der Munga immer noch ein beliebtes, robustes Freizeitauto, das sich z.B. am Weiher gut macht. Nur beim Tanken, da ist Vorsicht angebracht. Vor allem als es noch so etwas wie einen Tankwart gab, geriet der schon mal ins Schwitzen: „Ein Becher Öl auf 10 Liter Benzin – Mischer betätigen. Allein dieser Satz ist ja fast schon humoristisch,“ meint dazu Thomas Frank, der über Jahrzehnte die Traditionsabteilung bei Audi leitete. „Man hat damals die Tankwarte überrascht, indem man in den Tank erst Öl gekippt hat und dann bezin. Das hat meist zu einem halben Ohnmachtsanfall geführt, wenn man dazu nicht erklärt hat, dass die DKW Fahrzeuge in der Anfangszeit mit Gemisch betankt wurden.“

Der Munga ist ab sofort in der Dauerausstellung des museum mobile vertreten, die zum 20-jährigen Bestehen des Museums mit neuen Modellen bestückt wurde. Eine Museumsöffnung hängt derzeit natürlich vom Corona-Geschehen ab.