Im Urdonautal, zwischen Mauern und Ellenbrunn, befindet sich ein Naturdenkmal, um das sich eine teuflische Legende rankt. Der Stein, der hier wie schlafend unter einem Baum liegt, soll einst ein Mensch gewesen sein. Sein Name: Filzjackl. Ihm gehörte der Lohof am westlichen Talhang zwischen Mauern und Ellenbrunn (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen). Und jener Bauer hatte es – wie es so oft in solchen Legenden vorkommt – schlagartig mit dem Teufel zu tun, was übrigens nicht zu seinem Vorteil gereichte.
Jedenfalls soll jener Filzjackl ein Bauer gewesen sein. Und zwar einer von der unangenehmen Sorte. Sein Jähzorn war gefürchtet ebenso wie sein Geiz. Nun erblickte der reizbare Herr eines Sommerabends in der Erntezeit sein Gesinde bei einer ganz unverschämten Tätigkeit: Die Leute machten nach getaner Arbeit Brotzeit! Da schrillten bei Filzjackl die Alarmglocken und er fluchte:
„Der Teufel hole euch faules Pack und mich dazu! Ich wollt, ihr fräßet Steine statt Brot!“
Geflucht – geblitzt: Die Legende berichtet nun von einem Blitz, der auf der Stelle auf die Erde hernieder fuhr und den Filzjackel umwarf und ihn – von einem gewaltigen Donnerschlag begleitet – zu Stein erstarren ließ. Das selbe Schicksal soll auch die Brote ereilt haben, die noch von der Brotzeit übrig waren. Sie versteinerten ebenfalls und liegen heute noch neben dem Filzjackel. Also, wenn man der Legende glaubt.
In Wirklichkeit war der Stein logischerweise schon immer ein Stein, genauer: ein Monolith aus Kalkstein. Und der hatte einst, als er noch aufrecht stand, eine wichtige und sehr profane Aufgabe: Er markierte die Grenze zwischen dem bajuwarischen Nordgau und dem fränkischen Sualafeldgau. In einem Text aus dem Jahr 1417 soll die Grenzmarkierung erwähnt worden sein. Und von Teufelszeug ist darin keine Rede.