Zombies sind so lebendig wie nie zuvor!

Im Frankenstein-Jubiläumsjahr ist in Ingolstadt eine deutlich höhere Untoten-Quote zu verzeichnen. Der lebende (oder besser untote) Beweis dafür ist das Deutsche Medizinhistorische Museum. Hier widmet man den Zombies, jenen literarischen Geschöpfen, die wie Frankensteins Kreatur wiedererweckte Tote sind, gleich mehrere Abende. Unter dem Titel „Die Nacht der geimpften Toten – Von Zombies, Killerviren und den Lichtgestalten der Schutzimpfungen“ wird am Langen Freitag Medizingeschichte anhand von populären Kino- und Serienhits erläutert. Eine wilde Mischung, die ankommt.

„Zombies sind so lebendig wie nie zuvor!“ Das erklärte Dr. Alois Unterkircher, Sammlungsleiter des DMMI, im Rahmen seines medizinhistorischen „Crossovers“ im Seminarraum des Museums. In der Vitrine tummelten sich Kinoplakate zusammen mit medizinischen Gerätschaften, Merchandising-Artikel zusammen mit historischen Schriftdokumenten. Und doch können all diese Ausstellungsstücke in Beziehung zueinander treten, wenn man jene wie an diesem Abend von einem Experten für beide Gebiete erklärt bekommt. Etwa, dass die Figur des Zombie ursprünglich aus Schwarzafrika stammt und sich über die Jahrhunderte durchaus verändert hat. Dr. Alois Unterkircher setzte die Frankenstein Autorin Mary Shelley in Beziehung zu modernen Zombiefilmen (sie hatte bereits 1826 einen Roman über eine Seuche geschrieben, die die Menschheit auszurotten drohte), erläuterte den klassischen Plott eines Zombiefilms und landete schließlich bei „World War Z“ mit Brad Pitt in der Hauptrolle. In diesem Hollywood-Blockbuster spürte er die Parallelen zur Entdeckung der Pockenimpfung auf. Und schon war man in der Medizingeschichte gelandet. Ganz spielerisch. Schließlich nahm der Zuhörer auch noch die Erkenntnis mit, dass sogar die TV-Serie „The Walking Dead“ Anspielungen auf jenen britischen Landarzt Edward Jenner enthält, der die Pockenimpfung anhand von Beobachtungen bei Melkfrauen entwickelt hatte.

Die Alte Anatomie mit dem Anatomiegarten in Ingolstadt

Zombies und Impfungen zum Genießen

Zu einer Langen Nacht im DMMI gehört auch die entsprechende kulinarische Komponente. Das Team des Café Hortus Medicus hat sich auch vom Thema „geimpfte Tote“ inspirieren lassen und entsprechende Getränke kreiert: „Mein Liebling ist der Zombie!“ meinte Café-Betreibern Patricia Jacobsen. Im „Zombie“ steckten Whisky, Curacao und Zitronenlimo. Nicht minder schmackhaft waren aber auch die „bayerische Pockenimpfung“ (Verano und Prosecco) und die alkoholfreie „Impfung“ (O-Saft, Himbeersirup und Blutorange). Zur Steigerung der Abwehrkräfte wurde außerdem ein Anti-Viren-Teller angeboten, der aus einer Portion Obadza, Avodacocreme, Wassermelonen-Ziegenkäsesalat und Brot bestand. „Der bekämpft alles, was einem so begegnet,“ schmunzelte Patricia Jacobsen.

Mehr: www.dmm-ingolstadt.de

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