Generationen von Pendlern sind an ihnen vorbei gefahren und werden es auch weiterhin tun. Direkt an der B 13 zwischen Eitensheim und dem Tauberfelder Grund stehen drei große Holzkreuze, deren Ursprung immer noch recht rätselhaft ist.
Fest steht, dass die markanten Kreuze seit mehr als 400 Jahren dort zu finden sind, wo sie auch heute noch stehen. Den Beweis dafür gibt’s sogar schriftlich, denn im Jahr 1602 hat der Eichstätter Generalvikar Vitus Priefer, der mit der Generalvisitation der Pfarreien, Stifte und Klöster im Bistum beauftragt war, notiert: „Am Fest des Heiligen Pankratius halten die Bauern Feiertag; der Pfarrer kommt dorthin und hält den Gottesdienst. Sie sagen, neben dem Weg, der von Eichstätt nach Eitensheim führt, in der Nähe der drei Kreuze, an der rechten Seite sei eine Kirche (wie auch noch einige Spuren zeigen) zu Ehren des Hl. Pankratius errichtet und zu der ein großer Zulauf gewesen sei, man wisse nicht bei welcher Gelegenheit sie zerstört und verfallen sei.“ Von der Kapelle ist heute also nichts mehr übrig, aber die Kreuze kann man auch beim flotten Vorbeifahren nicht übersehen.
In den Querbalken der Kreuze sind Inschriften zu lesen – sie lauten:
Einer ist euer Meister – Christus – Ihr alle aber seid Brüder
Mit der Auflistung im Jahr 1602 wäre die Theorie, dass es sich bei den Kreuzen um ein Mahnmal nach einem Massaker im Dreißigjährigen Krieg handle, wohl hinfällig. Wer die Kreuze wann errichten ließ, wird wahrscheinlich nie geklärt werden können. Eine Legende besagt, an diesem Ort wären römische Soldaten, die dem Ur-Christentum angehörten, bestattet. Es gibt die Theorie, dass die Kreuze als Sühne für ein Massaker errichtet wurden: 1371 hatten Heinrich von Absberg und Wilhelm von Seckendorf 14 Untertanen des Eichstätter Bischofs in Buxheim und Eitensheim beraubt und erschlagen. Es könnten aber auch Pestkreuze sein. Die gängigste Ursprungstheorie ist dagegen fast schon langweilig: Es soll sich um eine Grenzmarkierung handeln, an der sich die Meierbauern, also die größten Bauern, von Eitensheim, Tauberfeld und Mühltal getroffen haben, um zu beten und sich zu beraten.
Seit der Nennung im Jahr 1602 ist die Geschichte der drei Kreuze dafür gut dokumentiert, so wurden sie auch von Mauritio Pedetti, Architekt und letzter Hofbaumeister des Fürstbistums Eichstätt, erwähnt und belegt ist auch, dass sie 1813 durch den Eitensheimer Pfarrer Fidelis Boller erneuert wurden. 1947 hat der Eichstätter Bischof Michael Rackl die Kreuze geweiht. Dabei hätte auch ein Gedenkstein aufgestellt werden sollen. Aber dessen Inschrift – die Geschichte der drei Bauern – war offenbar so misslungen, dass er bis heute bei einem Eichstätter Steinmetz verwahrt sein soll.
Im Jahr 2005 sind die drei Kreuze vom Heimat-, Krieger- und Soldatenverein Tauberfeld und dem Heimatverein Eitensheim erneuert worden. Eine Hinweistafel erläutert seit 2014 außerdem die Geschichte der der Kreuze.
Neben den Kreuzen befindet sich ein historischer Grenzstein, genauer der Grenzstein Nr. 184 von 1818, der die Grenze zwischen dem Herzogtum Bayern und dem Fürstentum Eichstätt markierte.